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Warum ich Ubuntu benutze

Immer wieder wird die Frage gestellt, welche Linux-Distribution die Beste ist. Natürlich läßt sich diese Frage nicht verallgemeinert beantworten, denn das hängt von vielen (persönlichen) Faktoren ab. Auch ist es letztlich eine "Glaubensfrage". Eine Antwort auf diese Frage kann also immer nur subjektiv sein.

Im Folgenden möchte ich meine eigenen Beweggründe darlegen, vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen zu einer Entscheidungsfindung.

Einige Zeit lang habe ich mit SuSE Linux (Version 7.0 bis 9.1) gearbeitet - u.a. deshalb, weil diese Distribution bei mir in der Firma verwendet wird und ich Schulungen dafür bekommen habe. Das war auch mein Erster richtiger Kontakt mit Linux. Meine vorherigen Versuche schlugen mangels Sachkenntnis fehl ;-)

Von der Version 10 war ich dann ein wenig enttäuscht, was die Arbeitsgeschwindigkeit der Paketverwaltung anbelangt (das soll sich inzwischen stark gebessert haben). Auch einige weitere Kleinigkeiten gefielen mir nicht mehr so gut.
Zunächst hatte ich eine Zeitlang mit Debian geliebäugelt, weil mir die große Paketvielfalt gut gefallen hatte. Damit habe ich dann eine Zeitlang herumexperimentiert. Das erschien mir teilweise zu "altbacken". Zu dieser Zeit kam dann auch irgendwann Ubuntu in mein Blickfeld, was ja auf Debian basiert.
Nachdem ich viel gutes darüber gehört und gelesen habe, schaute ich mir diese Distribution etwas näher an. Ich war sofort begeistert. Hier paar Fakten, die mich letztlich dazu bewogen haben, auf Ubuntu umzusteigen und bis jetzt dabei zu bleiben:

Live-CD

Die Installations-CD ist als Live-CD konzipiert. Man kann - ganz Knoppix-like - zuerst einmal alles ausprobieren, ohne die Festplatte anzutasten. Dabei kann sich auch schon zeigen, ob die hardware des Systems gut unterstützt wird.

Schlanke Grundinstallation

Bei SuSE Linux hatte ich oft den Eindruck, daß schon bei der Grundinstallation viele verschiedene Programme mit dem gleichen Einsatzzweck installiert wurden.
Bei Ubuntu gefällt mir da die Beschränkung auf "das Nötigste" besser. Nachinstallieren kann man ja immer noch.
Ubuntu kommt grundsätzlich mit einer CD (<700 MB) aus.

Paketverwaltung APT

Die bei Debian (und damit natürlich auch bei Ubuntu) verwendete Paketverwaltung "APT" hat mir sehr gut gefallen. Der Schnelligkeit halber verwende ich hier meist die Kommandozeilen-Befehle. Man kann ein Paket innerhalb weniger Sekunden finden und installieren. Meine Konfiguration ist dabei so eingestellt, daß alle Pakete von den entsprechenden Quellen aus dem Internet geladen werden. Das erspart die Suche nach der richtigen CD/DVD.

Aktualisierungen

Wie bei eigentlich allen "modernen" Distributionen werden sämtliche Programmpakete laufend aktuell gehalten - jedenfalls was Sicherheitsfunktionen angeht.
Interessant ist dabei, daß man sogar auch die ganze Distribution "Upgraden" kann. Dabei werden also komplett neue Programmversionen eingespielt, die ganze Distribution wird erneuert.
Bei SuSE fand ich das nicht so einfach, hier mußte man sich jeweils die aktuelle CD/DVD zulegen. (Das kann sich mittlerweile auch wieder geändert haben, da bin ich nicht auf dem Laufenden!)
z.B. Ubuntu 6.06 auf Ubuntu 7.4 ist (im Idealfall) mit nur einen Befehl erledigt ;-)

Umfangreiche Hilfen und Dokumentationen auch auf deutsch

Was mir anfangs bei SuSE gefallen hatte, war die grundsätzlich Ausrichtung auf die deutsche Sprache (u.a. auch die Handbücher) Das hatte mir damals bei Debian gefehlt, das eher auf englisch ausgerichtet war. So war die meiste Dokumentation auch nur auf englisch zu finden. Nun finde ich mich zwar auch in der englischen Sprache einigermaßen zurecht, aber man ist ja bequem ;-)
Bei Ubuntu gibt es eine ausgezeichnete deutsche Community, die sehr umfangreiche Dokumente auf deutsch erstellt. Im direkten Vergleich mit SuSE fand ich damals das Ubuntu-Angebot sogar noch besser. Fast alle Problemchen, die bei der Installation und der späteren Arbeit mit dem System auftraten, waren bereits im WIKI beschrieben und eine Lösung bzw. Anleitung dazu vorhanden. Die WIKI-Seite kann ich nur jedem empfehlen: http://wiki.ubuntuusers.de
Dieses Wiki ist genau genommen - mit der Hauptgrund meiner Entscheidung!

Hardware-Unterstützung

Bei der Hardware-Unterstützung gab es leider unterschiedliche Erfahrungen. Meine Unterschiedliche Hardware wurde teils von der einen, teils von der anderen Distribution erkannt. Letztlich konnte ich aber auch unter Ubuntu alles zum Laufen bekommen, nicht zuletzt mit Hilfe der bereits erwähnten guten Wiki-Artikel.
Ein Schlüsselerlebnis hatte ich beim Anschluß einer No-Name Webacam: Bei SuSE hatte ich es nicht geschafft, sie zu benutzen. Bei Ubuntu gelang das "Out of the box". Bis heute vermisse ich in diesem Zusammenhang das bei SuSE verwendete SAX2 zur Konfiguration der Grafikkarte. Da gibt es leider nichts entsprechendes bei Ubuntu. Das erforderte gerade bei meiner Dual-Head Umgebung einiges an Handarbeit...

Noch mehr Subjektives:

Die Boot- und Arbeitsgeschwindigkeit gefiel mir bei Ubuntu am Besten, wobei ich keine wirklichen Messungen durchgeführt habe.
Die Grundeinstellungen des Systems und die Programmauswahl entsprachen eher meinem Geschmack.